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05-2020

Eigentlich hätte es eine gute Nachricht werden können

Wie jüngste Erhebungen der Europäischen Zentralbank zeigen, haben die Banken in der Eurozone Verschärfungen der Kreditstandards in den letzten Monaten deutlich milder ausfallen lassen als es in früheren Krisen wie beispielsweise der Eurokrise oder der Finanzkrise der Fall war. Indes: Dass es überhaupt eine Verschärfung gibt, lässt durchaus Zweifel an der Durchschlagsfähigkeit der milliardenschweren Hilfsprogramme der Regierungen wie auch natürlich der nie da gewesenen umfassenden Maßnahmen der EZB selbst aufkommen.

Es sind vor allem Unternehmen, die aktuell Kredite nachfragen, in der Regel als Notfall-Kredite und weniger für Investitionen. Wobei an dieser Stelle noch einmal ganz klar zum Ausdruck gebracht werden sollte: Faktisch alle Unternehmen, die derzeit in Bedrängnis geraten sind, unter Liquiditätsmangel leiden oder womöglich auch schon Insolvenz angemeldet haben – plus den Abertausenden Einmann-Betriebe und Selbstständigen – haben ihre prekäre Situation nicht selbst zu verantworten. Dieses „Verdienst“ gebührt einzig und allein den jeweiligen Regierungen.

Umso kritikwürdiger ist es, dass die publikumswirksam verkündeten Hilfsmaßnahmen entweder kaum oder verspätet fließen und in der Regel sich auf Kredite beschränken, die ja irgendwann dann erst einmal wieder verdient werden müssten. Darüber hinaus zeigt sich, dass hier einige Regierungen, auch die Bundesregierung und hier insbesondere die ja immer noch mitregierende SPD, die von der Politik selbst verursachte Notlage dazu nutzen möchten, um im Gegenzug für Hilfen politischen und unternehmerischen Einfluss zu gewinnen. Dazu gleich mehr beim Thema Lufthansa. Dass die entsprechenden Industrieverbände, bspw. der BDI, dagegen Sturm laufen, ist erwartbar und auch im Sinne marktwirtschaftlicher Ordnungspolitik zu fordern. Ob sie am Ende damit Erfolg haben, bleibt abzuwarten.

Dabei sollte immer wieder bedacht werden: Auch wenn sich Politiker gerne als Macher präsentieren, so sind sie doch meist die weitaus schlechteren Unternehmer. Und dass hier oftmals nur kurzfristig und kaum in der Perspektive gedacht wird, konnte man ja auch sehr schön an der Commerzbank sehen, die immer noch mit 15% Bundesanteil dasteht ohne eine tatsächliche Exit-Strategie von beiden Seiten

Zurück zu den Krediten: Ein Blick auf das aktuelle Tableau zeigt, dass es im ersten Quartal eine deutliche Steigerung der Kreditnachfrage und gleichzeitige Verschärfung der Standards gegeben hat. Das traf insbesondere den Firmenbereich, aber auch den Konsumenten-Bereich. Gerade Deutschland tut sich hier leider wieder einmal sehr negativ hervor.

Insgesamt möchte die EZB bei der Beurteilung der neuesten Zahlen eher zurückhaltend bleiben. Dass die Banken hier vorsichtig agieren wollen, hat man auch daran gesehen, dass eigentlich alle namhaften Großbanken, die bereits ihre Quartalszahlen präsentiert haben, eine signifikante Erhöhung ihrer Rückstellungen vorgenommen haben.

Fazit: Ein positives Kreditumfeld ist dringend notwendig, um erstens eine von vielen Verbänden, Ökonomen und Marktbeobachtern gefürchtete Insolvenzwelle zu verhindern. Andererseits können nur so finanzielle Mittel besorgt werden, um den Neustart der Wirtschaft zu ermöglichen. Natürlich sollen die Finanzinstitute hier auch aus unternehmerischer Sicht mit Augenmaß ans Werk gehen. Es wäre allerdings tatsächlich zu wünschen, dass EZB, Bankenaufsicht und auch Regierungen ein deutlich unterstützenderes Statement abgeben, um hier die anderen Stützungsmaßnahmen nicht zu konterkarieren

Erholung setzt sich fort

In der Hoffnung auf ein rasches Ende der Coronavirus-Krise ging es diese Woche an den Weltbörsen geradezu massiv aufwärts. Angefeuert wurde die Entwicklung vor allem von überwiegend positiven Quartalsberichten der Unternehmen, obwohl am Ende fast immer die Guidance aufgrund unsicherer Perspektiven kassiert wurde. Auch die erfolgreichen Tests des Medikaments Remdesivir von US-Pharmakonzerns Gilead gaben dem Markt das Vertrauen, dass nun der US-Regierung zufolge schnell eine Standardtherapie gegen Covid-19 angeboten werden kann.

Hinzu kam die Hoffnung auf eine rasche Lockerung der Coronavirus-Restriktionen. Die US-Notenbank Federal Reserve hatte am Mittwochabend nochmals betont, dass sie gegen eine von der Coronakrise ausgelöste Rezession alles in ihrer Macht stehende tun will und dazu die gesamte Bandbreite der Instrumente zur Stützung der Wirtschaft nutzen wird. Dabei ist der Rückgang des BIP im ersten Quartal mit 4,5% zwar schon gravierend, aber wohl nichts gegen den bevorstehenden Rückgang in Q2.

Der DAX hat den im April bisher als starke Abverkaufszone wirksamen 10.800er-Bereich erwartungsgemäß hinter sich gelassen und zielt auf die Marke von 11.000 bis 11.500 Punkten (vgl. letzte Ausgabe). Trotz der unerwartet starken Erholung des Marktes wird die momentane Aufwärtsbewegung von vielen nur als technische Reaktion auf die vorausgegangenen Verluste eingestuft.

Nachdem es sich aber um keine „normale“ Baisse handelt, die ausschließlich von außen und eben nicht von schon vorhandenen Überbewertungen ausgelöst wurde, kann sich eine Lösung des Problems kurzfristig von außen ankündigen. Angesichts des schnellen Kursanstiegs sollte man aber dem Markt aktuell nicht hinterher rennen, sondern warten, dass die Kurse einem entgegen kommen.

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