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Die Angst vor den Quartalszahlen

Es gibt Zeiten, da möchte man dabei sein, wenn es etwas zu verdienen gibt. Von April bis Anfang Juni hatten die Anleger eher Angst, etwas zu verpassen. Im Juni hingegen kamen die Aktienmärkte bis auf wenige Ausnahmen nicht wirklich vom Fleck. Und nun spürt man neue Ängste, nämlich die, etwas zu verlieren.

So richtig geklärt hat sich die gesamte Lage wirklich nicht. Denn mit einem Volatilitätsindex von knapp 30 ist noch keine Ruhe eingekehrt und das Barometer für einen neuen globalen Aufwärtstrend, der handelsgewichtete kurs (gegen eine Reihe von Währungen), befindet sich
laut Chart unverändert im Aufwärtstrend, auch wenn der letzte große Rücksetzer einen Wechsel andeutet. Anders ausgedrückt: Sobald der US-Dollar tendenziell abwertet, hat die Aktienhausse ein solides Fundament. Gleiches gilt für einen Rückgang des VIX, denn hohe Volatilitäten sind
mehrheitlich mit fallenden Kursen korreliert.

Die größte Herausforderung im neuen Quartal sind die steigenden Infektionszahlen in den USA. Das erhöht das Risiko von Rückschlägen bei der Lockerung der Restriktionen und damit auch bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten der privaten Arbeitsagentur ADP untermauerten mit knapp 2,4 Mio. neu geschaffenen Stellen statt erwarteten 3 Mio. das Bild.

Andererseits war wieder Rohöl gefragt. Die US-Sorte WTI stieg dank eines überraschend starken Rückgangs der Lagerbestände wieder auf 39,75 USD je Barrel (159 Liter). Und es gab noch mehr Positives: Die Verbraucherstimmung in den USA hellte sich unerwartet deutlich auf und nährt damit Hoffnung auf eine einsetzende Konjunkturerholung. Das entsprechende Barometer kletterte im Juni auf 98,1 Punkte nach 85,9 Zählern im Vormonat. Die Verbraucher schätzten ihre Lage also besser ein als im Vormonat und blickten auch optimistischer nach vorne. Am vergangenen Freitag hatten vor allem US-Finanztitel Federn lassen müssen, nachdem die US-Notenbank Fed den Instituten wegen der Coronavirus-Pandemie Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe vorläufig verboten hatte. Damit soll die Kapitalbasis der Geldhäuser gestärkt werden, um die Folgen der Krise besser zu überstehen.

Bei den US-Aktienindices jedenfalls ging es nach einem schwachen Freitagsschluss im Wochenverlauf wieder schnell nach oben. Die Marke von 3.000 Punkten konnte der S&P 500 Index halten, der Nasdaq 100 etablierte sich derweil über 10.000 Punkte. Wir haben die in der letzten Woche vorgestellten Parameter bei den beiden Indizes angelegt und stellen hier
ein leicht positives Gesamtbild fest – allerdings mit der Einschränkung einer insgesamt überkauften Marktlage (vgl. Williams %R).

Lesen die IWF-Experten keine Zeitungen?

Sie kennen unsere immer wieder eher kritische Meinung zu den Prognosefähigkeiten
des Internationalen Währungsfonds.
Allzu oft haben sich die IWF-Ökonomen gewirrt und stehen im Markt eher im Ruf, ein guter Kontra-Indikator zu sein. Dabei kommt es oftmals nicht mal unbedingt auf die konkreten Zahlen an, sondern eher auf das Sentiment, das sie vermitteln wollen. So auch bei der jüngsten Prognoseanpassung für die Weltkonjunktur.

Denn der IWF hat seine bisherigen Wachstumsprognosen nochmals herunter korrigiert. Was er nun erwartet, können Sie dem nebenstehenden Schaubild entnehmen. Das Interessante dabei: Erneut fordert der IWF von allen Staaten mehr Staatshilfen und auch internationale (Geld-)Initiativen, um den Konjunktureinbruch schnell wieder aufzulösen. Indes:

Lesen die IWF-Experten keine Zeitungen? Mehr als das, was bspw. die US-Regierung, die
Fed, die EZB, die EU und auch China an finanziellen Mitteln in die Waagschalen geworfen haben, geht fast gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn man einerseits nicht komplett unverantwortlich auch mit Blick auf künftige Genrationen handeln will und andererseits nicht ausblendet, dass sich eine Konjunkturerholung zu großen Teilen auf eine Konsumerholung stützen muss, die angesichts noch vieler Restriktionen noch nicht zu erwarten ist.

Ganz abgesehen davon, dass schon unter den aktuellen Prämissen ab dem kommenden Jahr mit massiven Wachstumsschüben gerechnet werden darf. Wie die WTO gerade mitteilt, zeigen die globalen Warenströme bereits wieder erste Anzeichen einer Erholung in Richtung alter Trends. Die Impulse, die jetzt von den Regierungen und Notenbanken gegeben wurden, müssen doch erst einmal anfangen zu wirken, ehe darüber nachgedacht wird, ohne Sinn und Verstand weiteres Geld in den Ofen zu schütten. Denn wer hier kein Augenmaß kennt, riskiert am Ende, dass aus der Trendwende tatsächlich eine MegaInflation mit nachhaltigeren Schäden entsteht als es Corona vermochte.

Was kommt nach dem Quartalsschluss?

Die häufigsten zwei Fragen von Investoren lauten derzeit, wie lange der gegenwärtige Wachstumsboom anhalten wird und wie viel davon schon eingepreist ist. Daneben fragt sich jeder, mit welchen Sonderfaktoren – positiv wie negativ – man für Q3 rechnen muss. Warum sollte man andererseits nicht investieren angesichts zunehmendem Wachstums, außergewöhnlich hohen Stimuli durch Fiskal- und Geldpolitik, einer niedrigen Inflationsrate und vor allem Unmengen liquider Mittel, die eigentlich auf ein Investment warten?

Per heute kann man jedenfalls festhalten, dass die wichtigen Einkaufsmanagerindices zuletzt weltweit unisono besser ausgefallen waren als gemeinhin erwartet. Natürlich kann die Wirtschaft nur mit gebremstem Tempo zulegen und so den Stand des Vorjahres definitiv nicht
mehr erreichen. Dennoch: 30% Plus im dritten Quartal und 9% im darauffolgenden vierten Quartal könnten die passende Begleitmusik zu höheren Kursen werden.

Wir wollen Ihnen in dieser Ausgabe für den DAX-Kursindex (ohne Dividenden) und den Euro Stoxx 50 (ebenfalls ohne Dividenden) den Stand einiger technischer Indikatoren zeigen, um eine weitere Entscheidungsgrundlage zu geben. Es geht um die folgenden fünf Indikatoren, die auf einen Zeitraum seit Jahresbeginn betrachtet werden:

1) ADX: Der ADX (Average Directional Movement) zeigt ausschließlich die Stärke eines Trends und nicht die Richtung. So deutet ein steigender ADX auf eine Trendphase und ein fallender ADX auf eine trendlose Phase hin. Werte über 15 zeigen das Vorhandensein einer Trendphase, darunter spricht man von einer trendlosen Periode

2) Money Flow Index: Dieser Volumenindex zeigt in einer Skala von 0 bis 100, ob der Zufluss oder Abfluss von Geldern am Markt stattfindet.

3) Commodity Channel Index: Der „CCI“ misst den Abstand der Kurse von ihrem „gleitenden Durchschnitt“ und erlaubt damit ein Messen der Trendstärke bzw. Trendintensität. Zwischen Werten von +100 bis -100 ist der Markt trendlos, darüber und darunter gibt es entsprechende Signale.

4) MACD: Der Moving Average Convergence/Divergence Indikator zeigt das Zusammen- bzw. Auseinanderlaufen zweier unterschiedlich langer gleitender Durchschnitte. Schneidet der kurze den langen Durschnitt von unten nach oben, gibt es ein Kaufsignal – umgekehrt ein Verkaufssignal.

5) Williams %R: Der Williams %R gehört zu den Oszillatoren, mittels denen
man ermitteln kann, ob Märkte überverkauft oder übergekauft sind. Das Ergebnis
schwankt von 0 bis -100 Punkte. Bei Werten von 0 bis -20 entsteht ein Verkaufssignal, bei -80 bis –100 ein Kaufsignal.

Die nebenstehende Tabelle gibt Ihnen für die beiden Aktienindices einen Überblick.
Wir haben zum besseren Verständnis eine Skalierung von –/-/0/+/++ zugrunde
gelegt.

In welche Richtung entwickelt sich das nun in den kommenden Wochen? Hier geben der 50-Tage und der 100-Tage Kursdurchschnitt eine zusätzliche Hilfestellung, denn bei beiden Indices besteht eine veritable Chance, dass der kurze den langen Durchschnitt von unten nach oben
schneidet. Das wäre dann ein willkommenes Kaufsignal.

Wovon die meisten Aktienmärkte im dritten und möglicherweise im vierten Quartal profitieren könnten, ist die kurzfristige Dynamik und eben nicht die mittelfristige Malaise. Diese Einschätzung spiegelt die Beobachtung wider, dass die meisten zyklischen Vermögenswerte dazu
neigen, sich zu verteuern, solange sich der globale Konjunkturzyklus in einem Aufschwung befindet. Die Preisdynamik ist häufig an Wendepunkten besonders stark – vor allem dann, wenn die Bewertungen günstig sind, defensivere Positionen vorherrschen und Aufwärtsdaten häufiger positiv überraschen.

Ratingagenturen sind für den Bond-Markt unverzichtbare Marktteilnehmer.

Denn den dortigen Kreditanalysten obliegt es, analog zu ihren Kollegen im Aktienbereich fundierte Analysen zur Kreditwürdigkeit von Emittenten – seien es Staaten, Kommunen oder Unternehmen – zu liefern, die im Normalfall einen wichtigen Baustein bei den Anlageentscheidungen der Investoren darstellen.

Das Problem: In den letzten zehn Jahren haben sich die Ratingagenturen nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, wenn es darum ging, Märkte und Bonitäten richtig einzuschätzen. Als beispielhaft dafür gelten die Fehl-Bewertungen von Kreditpapieren, die in der Finanzkrise wie Seifenblasen zerplatzten. Auch in der Euro-Krise galten Ratingagenturen eher als Teil des
Problems. Und auch jetzt, quasi am Ausgang der seit einigen Monaten grassierende Corona-Pandemie, könnten die Ratingagenturen eher dafür sorgen, die Lage im Bondmarkt unnötig zu verkomplizieren.

Im Detail: Die Ratingagenturen haben schon damit begonnen, die Ausblicke etlicher Unternehmen auf Negativ zu setzen. Das heißt nach den entsprechenden Definitionen, dass in der Regel innerhalb der nächsten sechs Monate mit Bonitätsherabstufung zu rechnen ist. Eine Herabstufung bedeutet im Effekt, dass die jeweiligen Emittenten höhere Finanzierungskosten zu
tragen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass möglicherweise bei Ratings,
die derzeit noch knapp im Investmentgrade-Bereich liegen und durch Herabstufung in den Non-Investmentgrade fallen, massive Verkäufe erfolgen, weil insbesondere institutionelle Investoren entsprechend ihrer Statuten nicht in solche Papiere investieren dürfen.

Die Investmentbank Morgan Stanley warnt entsprechend, dass hier insbesondere im europäischen Bankenbereich eine Welle von Herabstufungen kommen könnte. Mit erheblicher Tragweite. Denn derzeit liegen Bank-Anleihen im Gesamtwert von rund 40 Mrd. EUR nur
noch knapp im Investmentgrade-Bereich. Doch auch Anleihen im höheren Bonitätsbereich könnten durch Herabstufung ins Trudeln geraten, weil viele Fonds hier entsprechend ihrer Anlagerichtlinien beispielsweise mindestens ein „A“ vorsehen. Dabei kann man die derzeitige Orgie von negativen Ausblicken durchaus nachvollziehen. Denn in der Gesamtanalyse ist damit zu rechnen, dass das laufende Geschäftsjahr bei vielen europäischen Banken tiefe Löcher hinterlassen wird. Aber genauso ist auch absehbar, dass sich dies im kommenden Jahr relativ
schnell wieder regeln könnte. Zumal viele Kreditinstitute trotz einer schwierigen Ertragslage in den letzten Jahren Vorbereitungen getroffen hatten, sich auf externe Schocks mit ihrer Kapitalausstattung gut vorzubereiten. Zu hoffen, dass die Ratingagenturen hier Geduld zeigen, ehe sie tatsächliche Herabstufung vornehmen, ist wohl zu viel verlangt. Immerhin: Für langfristig denkende Investoren, die nicht an engmaschige Investmentstatuten gebunden sind, könnten sich daraus interessante Kaufgelegenheiten ergeben. Allerdings stünde wohl vorher ein relativ turbulentes Geschehen im Laufe des Jahres, was man erst einmal hauptsächlich von der Seitenlinie aus beobachten sollte. Insofern sind Bankanleihen derzeit eher mit Vorsicht zu genießen.

Dabei kann man die derzeitige Orgie von negativen Ausblicken durchaus nachvollziehen. Denn in der Gesamtanalyse ist damit zu rechnen, dass das laufende Geschäftsjahr bei vielen europäischen Banken tiefe Löcher hinterlassen wird. Aber genauso ist auch absehbar, dass sich dies im kommenden Jahr relativ schnell wieder regeln könnte. Zumal viele Kreditinstitute trotz einer schwierigen Ertragslage in den letzten Jahren Vorbereitungen getroffen hatten, sich auf externe Schocks mit ihrer Kapitalausstattung gut vorzubereiten.

Zu hoffen, dass die Ratingagenturen hier Geduld zeigen, ehe sie tatsächliche Herabstufung vornehmen, ist wohl zu viel verlangt. Immerhin: Für langfristig denkende Investoren, die nicht an engmaschige Investmentstatuten gebunden sind, könnten sich daraus interessante Kaufgelegenheiten ergeben. Allerdings stünde wohl vorher ein relativ turbulentes Geschehen im Laufe des Jahres, was man erst einmal hauptsächlich von der Seitenlinie aus beobachten sollte. Insofern sind Bankanleihen derzeit eher mit Vorsicht zu genießen.

Euphorie verfliegt zusehends

Die US-Börsen haben am Donnerstag alles mit sich nach unten gerissen, was den Namen „Aktie“ trägtund der Furcht, beim Aufwärtssog nicht dabei zu sein, erst einmal den Rang abgelaufen. Dabei kamen Value- und Growth-Aktien dieses Mal gleichermaßen unter die Räder.

Auf die Stimmung der Händler schlugen eine Konjunkturprognose der US-Notenbank vom Vortag und wieder angestiegene Neuinfektionsraten. Die Federal Reserve erwartet, dass die Wirtschaftsleistung dieses Jahr um 6,5% einbrechen und 2021 um 5,0% zulegen wird. Erst in den nächsten Monaten wird sich herausstellen, wie die Rückkehr zur Normalität verläuft.

Angesichts der tiefen Rezession in den USA will die Notenbank offenbar auf Jahre hinaus den Leitzins nahe Null halten. Die Währungshüter beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch erwartungsgemäß in der Spanne von Null bis 0,25%. Sie gaben zudem in ihrem Zinsausblick mehrheitlich zu erkennen, dass sie auch in den beiden kommenden Jahren keine Erhöhungen ins Auge fassen. Das heißt natürlich gleichzeitig, dass die Fed aktuell das
vollständige Aufholen des Konjunktureinbruchs erst für das Jahr 2022 annimmt.

Das passte nun gar nicht zu der Euphorie der Anleger, die zuletzt die Begeisterung über das Ende der Lockdowns in neue Höchststände bei den US-Aktienindices umgemünzt hatten. So kam es am Donnerstag zu einem der schärfsten Kurseinbrüche, welche die Märkte je gesehen
hatten. Der S&P 500 Index fiel von seinem Hoch bei 3.232 Punkten Anfang der Woche zurück auf 3.000 Punkte. Der Nasdaq 100 Index, der zuvor noch die Marke von 10.000 Punkten – ein
neues Alltime-High – knackte, fand sich bei 9.500 Punkten wieder. Von 27.600 Punkten auf 25.000 Punkte ging es beim Dow Jones nach Süden. Wie der S&P 500 findet der Dow Jones auf diesem Niveau erste Unterstützungen.

Risse in der Erholung des Ölmarktes waren gestern erneut zu beobachten, nachdem die US-Lager einen Rekordstand von 538 Mio. Barrel erreicht hatten – und das in einer Zeit, in der die Produktion um 2 Mio. Barrel/Tag zurückgefahren wurde. Der Ausbruch bei der Ölsorte Brent im Augusttermin bis auf 42,5 USD pro Barrel wurde auf 37,5 USD am Freitagmorgen zurückgedreht. Ähnliche Kursabgaben sah man beim US-Leichtöl WTI, wo der Juli-Kontrakt bei 35 USD gelandet war.

Während die europäischen Aktienmärkte die Kursverluste am Donnerstag nachzeichneten, kam
es in Asien nach ersten Sell-offs am Ende wieder zu Erholungen.
Kommen wir auf unsere beiden europäischen Indices, die wir regelmäßig analysieren, zurück. Der DAX fiel am Donnerstag mit Wucht durch seine erste Unterstützung bei rund 12.250 Punkten und landete auf der nächsten bei 11.800 Punkten. Dort sollte es schnell zu einer Gegenbewegung kommen. Die neue Range wäre damit wieder die alte zwischen 11.800 Punkten und 12.250 Punkten.

Beim Euro Stoxx 50 fiel der Absturz ähnlich extrem aus. Es ging von knapp 3.400 Punkten zurück auf rund 3.100 Punkte. Die nächste, allerdings gravierende Unterstützung befindet sich am ehemaligen Ausbruchslevel bei rund 3.020 Punkten.

Doch insgesamt sieht die Situation mittelfristig nicht nach größeren Korrekturen aus, denn das Geld mengenwachstum beschleunigt sich weltweit als Reaktion auf die umfassende Lockerung durch die globalen Zentralbanken. Die amerikanische M2 expandiert so schnell wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, die japanische M2 so schnell wie seit Januar 1991 nicht mehr und
selbst im Euroraum beschleunigte sich die weit gefasste Geldmenge auf den höchsten
Stand seit der Krise 2008/2009. Die Geldmengendynamik unterscheidet sich stark von
der damaligen. Sie spiegelt nicht nur die rasche Aufstockung der Geldmenge im Zusammenhang mit QE-Programmen wider, auch die Einlagen des privaten Sektors nehmensehr schnell zu.

Das verdeutlicht, dass die Banken und der Privatsektor über robustere Bilanzen verfügten als der Eintritt in die Krise 2008. Sie spiegelt auch die umfangreichen Finanzspritzen der Regierungen an die Wirtschaft wider. Weltweit sind die Ersparnisse der Haushalte durch den Lockdown in die Höhe geschnellt und dürften nun bevorzugt in langlebige Güter wandern. In Zukunft ist es außerdem unwahrscheinlich, dass Regierungen und Zentralbanken ihre Stimulierungsmaßnahmen plötzlich zurücknehmen werden.

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