030 577 03 96-20

per Telefon

030 577 03 96-29

per Fax

info@conradfinanz.de

oder per E-Mail

Monatsnewsletter

Game over für Techs?

Heute steht ein Chart am Anfang, der den Trend zum Ausstieg aus Tech-Titeln dokumentiert. Seit Tagen gehört der US-Tech-Index Nasdaq Composite zu den größten Verlierern. Auch der S&P 500 wird wegen seines hohen Anteils an Tech-Aktien mit nach unten gezogen. Nur der Dow Jones, der eine komplett andere Sektorengewichtung aufweist, gibt sich als ruhender Pol an den US-Aktienmärkten.

Inzwischen wird von Charttechnikern kolportiert, dass sich mit dem heutigen Tag eine kurzfristige Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollenden könnte. Die Zunahme des Risikos weiterer Verluste ist damit nicht mehr von der Hand zu weisen. Und der Rest bliebe davon sicher auch nicht verschont, zumal überall die gleitenden Durchschnitte meilenweit tiefer liegen.

Also heißt es heute für uns, die beiden Aktienportfolien etwas zu lichten. Auch wenn wir von dem einen oder anderen Titel nach wie vor überzeugt sind und insgeheim auf die gegenteilige Entwicklung hoffen.

In dieser Woche gab es einige interessante Umfrageergebnisse, darunter die ISM-Umfrage vom
Februar in den USA. Sie zeigt, dass der US-Dienstleistungssektor so langsam wächst wie seit Mai 2020 nicht mehr.
Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel auf 55,3 und enttäuschte damit ebenfalls die Erwartungen, die bei 58,7 lagen. Die Verschlechterung wurde angeführt von einem Rückgang der Auftragseingänge um 9,9 Punkte auf 51,9 und schwächeren Werten für die Indizes für Geschäftsaktivitäten, Beschäftigung und Importe.

Der Gesamtbericht deutet jedoch gerade nicht auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen hin, sondern spiegelt nur die Auswirkungen des rekordverdächtig kalten Wetters im Februar wider, das die Aktivität in mehreren US-Regionen beeinträchtigte. Vor diesem Hintergrund ist der Anstieg der neuen Exportaufträge und der Auftragsbestände ermutigend für den Ausblick. Darüber hinaus liegen alle Teilindizes über der Boom-BustLinie von 50, was darauf hindeutet, dass die US-Wirtschaft sich weiterhin im expansiven Bereich befindet.

Allerdings bestätigt der Bericht die Hinweise aus der ISM-Veröffentlichung des verarbeitenden Gewerbes Anfang der Woche, die auf einen Kostendruck hindeuten. Der Anstieg der gezahlten Preise um 7,6 Punkte auf 71,8 Punkte und die langsameren Lieferungen der Zulieferer spiegeln die logistischen Herausforderungen wider, die derzeit die globalen Lieferketten belasten. Dies wird nochmals durch den am Mittwoch veröffentlichten globalen Markit PMI für Februar unterstrichen, der einen Anstieg der Input- und Output-Preise sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor zeigt.

Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten taten diese Woche das ihre, um die Stimmung an der Wall Street einzutrüben. Der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge wurden im Februar in der USPrivatwirtschaft nur 117.000 Stellen geschaffen. Experten hatten mit einem Plus von 177.000 gerechnet.

Gleichzeitig steht das Versprechen rascher Coronavirus-Massenimpfungen, zusätzliche staatlicher Konjunkturhilfen und einer anhaltend lockeren Geldpolitik der Notenbank Fed. Ihr zufolge hat sich in den USA die Geschäftsaktivität in den vergangenen Wochen weiter moderat
belebt. Der Jobaufbau vollzieht sich jedoch langsam. Die meisten Unternehmen sind mit Blick auf die nächsten sechs bis zwölf Monate optimistisch geblieben, da immer mehr Corona-Impfstoffe auf den Markt kommen.

Sorgen bereitet vor allem der erneute Anstieg der Anleihe-Renditen. Diejenige der richtungweisenden zehnjährigen T-Bonds erhöhte sich auf 1,481%. Ein Anstieg auf mehr als 1,5% bedeutet Gegenwind für den Aktienmarkt. Der einzige Sektor, der davon profitiert, sind die Banken.

Letztendlich bleibt das Base Case Scenario zugunsten einer sich beschleunigenden wirtschaftlichen Erholung in diesem Jahr, da die Pandemie unter Kontrolle kommt und sowohl die Geld- als auch die Fiskalpolitik ultra-akkommodierend bleiben. Dies wird die Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit unterstützen und den schwer getroffenen Dienstleistungssektoren weltweit Auftrieb geben.

Ebenfalls interessant: Eine jüngste Aussage des obersten chinesischen Bankenregulierers Guo Shuqing, in der er auf die Gefahr von Blasen sowohl an ausländischen Aktienmärkten als auch an inländischen Immobilienmärkten hinwies, warf Anfang der Woche einen Schatten auf die asiatischen Aktienmärkte. Die Kommentare des Vorsitzenden der „China Banking and Insurance Regulatory Commission“ folgen auf eine Reihe von Maßnahmen, die die Kommission Anfang des Jahres ergriffen hat, um exzessive Aktivitäten auf dem chinesischen Immobilienmarkt einzudämmen.

Die Kommentare sind besonders relevant, da sie im Vorfeld des Nationalen Volkskongresses am morgigen Freitag erfolgen, der einige Hinweise auf die politische Richtung und die Prioritäten Pekings in diesem Jahr geben wird. Shuqings Aussage deutet besonders
darauf hin, dass die chinesische Politik Vermögensblasen und nicht Deflationsdruck als das Hauptrisiko für die chinesische Wirtschaft ansieht, was bedeutet, dass die Straffung der Politik fortgesetzt wird.

Auch wenn der schwache chinesische PMI vom Februar temporär durch die Auswirkungen der Restriktionen während des chinesischen Neujahrsfestes getrübt wird, sehen wir letztendlich eine Abschwächung der Wirtschaftsaktivitäten, da der Nachlaufeffekt der massiven Stimulierungsmaßnahmen des letzten Jahres bis zur Jahresmitte abklingt. Klar ist, dass Peking als Reaktion auf die schwächeren Daten die Stimulierung wieder ankurbeln wird. Andererseits sind übermäßig restriktive Maßnahmen ebenfalls auszuschließen.

Was hat es nur auf sich mit Bitcoin und Co?

Was hat es nur auf sich mit Bitcoin und Co., dass die einen Anleger geradezu in Euphorie ausbrechen, die anderen in den Kryptowährungen den leibhaftigen Teufel für die Kapitalmärkte sehen? Wie immer liegt die Wahrheit hier wohl in der Mitte. Tatsache ist, dass Kryptowährungen, die noch vor ein paar Jahren als Nerd-Projekt und Zahlungsmittel der Verschwörungstheoretiker galten, inzwischen den Weg quasi in die Mitte der Kapitalmärkte geschafft haben.

Und das muss eigentlich auch nicht verwundern in einer Zeit, wo weltweit die Notenbanken nur noch dabei zu sein scheinen, mit vollen Händen das Geld auszugeben und Fragen, wo denn diese Geldschöpfung herstammt, schlicht überhört und nicht beantwortet werden. Da scheint ein neues Asset geradezu herbeigesehnt, dass die alte Idee von Angebot und Nachfrage, von Knappheit und Werterhalt zu spiegeln scheint.

Wenn man sich anschaut, wo bereits heutzutage Kryptowährungen, wie auch immer sie heißen mögen, den Weg in die Praxis gefunden haben, fällt auf: Es sind bislang vor allem entweder die Staaten, wo die Wirtschaftsakteure zu Recht wenig Vertrauen in staatliche Geldsysteme haben oder diejenigen – Stichwort Schweiz -, die von Natur aus eher liberalen Strukturen offenstehen.

Keine Frage: Das, was wir in den vergangenen Wochen in der Preisgestaltung der Kryptowährungen gesehen haben, waren und sind Exzesse sowohl im Aufschwung als wahrscheinlich auch im Abschwung. Ganz zu schweigen von den Fragestellungen der Nachhaltigkeit. Denn um Kryptowährungen überhaupt herstellen zu können, im Sprachgebrauch zu „minen“, bedarf es immer höherer Energiemengen, was sich geradezu konträr zu den politischen Dogmen verhält, die auf Energieeffizienz und Einsparung abstellen.

Dennoch: die jüngste Meldung slge, dass immer mehr bekannte Firmen sich mit Investitionen in Kryptowährungen beschäftigen, dass man beispielsweise auf der Bezahlplattform von PayPal inzwischen seine Bitcoins und Co. kaufen, verkaufen und verwalten kann, sind alles Indizien, dass hier eine neuen AssetKlasse entsteht, an der auch große institutionelle Anleger in den kommenden Jahren nicht vorbeikommen werden.

In welchem Umfang, mag derzeit noch nicht zu prognostizieren sein. Aber Kryptowährungen sind nun mal längst aus der Nische herausgetreten und auch, wenn es hier noch viele Kinderkrankheiten gibt und noch

Alles ist möglich

In der Hoffnung auf eine kraftvolle Erholung der Wirtschaft von den Coronavirus-Folgen stiegen
Anleger nach Tagen rückläufiger Kurse zuletzt wieder in den US-Aktienmarkt ein.
Genährt wurde der allgemeine Konjunkturoptimismus auch von der positiven Einschätzung zur Wirksamkeit und Sicherheit des Coronavirus-Impfstoffs von Johnson & Johnson (J&J) durch Mitarbeiter der US-Gesundheitsbehörde FDA. Dadurch ist das Mittel einer Zulassung nähergekommen.

Der Standardwerteindex Dow Jones schloss am Mittwoch 1,4% höher auf 31.961 Punkten. Im Handelsverlauf markierte er sogar ein neues Hoch. Der technologielastige Nasdaq hingegen rückte 1% auf 13.597 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,1% auf 3.925 Punkte zu. Im Augenblick sieht allerdings vieles nach eine Fortsetzung der Konsolidierung aus, die von einer Sektorenrotation begleitet wird. Das kann dazu führen, dass sich neue Favoriten zeigen, während die alten trotz guter Ergebnisse und aussichtsreicher Prognosen aus den Depots fliegen, weil sie zu teuer geworden sind. Je nach Konzeption des jeweiligen Index verliert dieser dann mehr oder weniger.

Einer der Gründe kann in der Entwicklung der Staatsanleihen-Renditen verortet werden. Zwar treiben steigende Rohstoff- oder Immobilienpreise die US-Inflation, aber an der Fed prallt diese Entwicklung weitestgehend ab. Laut Fed-Chef Jerome Powell könnte es mehr als drei
Jahre dauern, bis das gesetzte Inflationsziel von 2% erreicht wird. Am Dienstag hatte er bereits bekräftigt, das „Quantitative Easing“, also die Wertpapierkäufe, bis auf weiteres fortsetzen zu wollen. Den Anstieg der Anleihe-Renditen konnte Powell damit aber nur vorübergehend bremsen.

Die richtungsweisenden zehnjährigen USTreasuries rentierten mit 1,435% zeitweise so hoch wie zuletzt vor rund einem Jahr. Steigende Bond-Renditen bedeuten höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen. Gleichzeitig winken Banken größere Gewinne aus dem klassischen Kreditgeschäft. Daher zogen die Aktien von Bank of America, Citigroup und JPMorgan um jeweils rund 2% an. Auch in die Aktien der europäischen Banken fließt in diesen Tagen richtig Geld. Das sehen Sie an der italienischen UniCredit und noch besser an der Deutschen Bank, die heute fast auf 10,75 Euro anzog.

In MIG Fonds investieren

Investieren Sie in bahnbrechenden Ideen und beeindruckenden Unternehmern

JETZT UNVERBINDLICH
BERATEN LASSEN.​

Möchten Sie in die MIG Fonds investieren? Haben Sie Fragen? Senden Sie einfach unser Formular ab.  Unser Team wird danach mit Ihnen Kontakt aufnehmen und einen kostenfreien Beratungstermin vereinbaren.

Mit dem Absenden Ihrer Anfrage erklären Sie sich mit der Verarbeitung Ihrer Daten zum Zweck der Bearbeitung Ihrer Anfrage einverstanden. Datenschutzbestimmungen und Widerrufshinweise