Die Diskussion um die weiteren Inflations-Aussichten bleibt dem Markt vorerst erhalten, wenngleich derzeit nicht unbedingt auf den oberen Plätzen der Schlagzeilen. Doch angesichts der aktuellen Preistrends insbesondere auf den Rohstoffmärkten und die daraus entstehenden Implikationen für die Erzeugerpreise und letztlich dann auch für die Verbraucherpreise wird uns das Thema noch eine ganze Weile begleiten.
Das dürfte vor allem eine Gruppe von Investoren freuen – die Anleger in Edelmetallen. Denn nach wie vor gelten Gold und Silber mit ihrem wertkonservierenden Charakter als gesuchte Anlagen in einem eher inflationär gefärbten Szenario. Exemplarisch dafür der Goldpreis, der sich seit Anfang April um gut 12% verbessern konnte. Was auch für Charttechniker inzwischen ein wichtiges Signal liefert, da der seit August 2020 manifestierte Abwärtstrend damit gebrochen wurde.
Aber: Auch wenn Gold derzeit eine handfeste Aufwärtsbewegung zeigt, scheint der kleinere Konkurrent Silber das spannende Asset zu sein. So jedenfalls die Einschätzung verschiedener
Analysten, die darauf hinweisen, dass bei der aktuellen Aufwärtsbewegung bei Silber auch dessen industrieller Einsatz eine wichtige Rolle spielt. Dies sogar unter dem immer wichtiger werdenden Narrativ der Nachhaltigkeit.
Denn Silber findet seinen Einsatz beispielsweise auch in Batterien und Solarmodulen. Darüber hinaus gibt es eine starke Verwendung im Medizinsektor auf rund der anti-mikrobiellen Eigenschaften. Unter dem Strich wird deutlich, dass Silber auch zu den Profiteuren gehören sollte von den umfangreichen Infrastrukturprogrammen in den USA.
Indes: Im direkten Vergleich zum Gold kann Silber zwar derzeit deutlich seine Stärken ausspielen, doch sollten Anleger nicht daraus ebenfalls entstehenden Abwärtsrisiken aus dem Auge verlieren. Allerdings dürfte vorläufig das Korrekturpotenzial überschaubar bleiben und wenn, dann nur kurzfristiger Natur sein. Dies natürlich auch aus den Mechanismen an der Zinsfront. So ist zu erwarten, dass die Realzinsen grundsätzlich wieder ihren Abwärtstrend aufnehmen, da weiterhin mit höheren Inflationsraten gerechnet wird, gleichzeitig die Notenbanken wohl nur sehr behutsam ihre bisherige Zinspolitik ändern werden und wenn, dann mit entsprechend längeren Vorlauf.
Fazit: Auch in einem Asset-Allokation-Ansatz, wie wir ihn hier an dieser Stelle immer wieder propagieren, gehören Edelmetalle dazu. Wobei wir in gewohnter Weise nicht nur die Direktinvestitionen im Auge behalten, sondern quasi über Bande spielen mit unseren Empfehlungen zu Goldminen im Aktien- bzw- Anleihenbereich. Dazu neue Firmenzahlen auf den hinteren Seiten.