In Erwartung von Firmenbilanzen und wichtigen Arbeitsmarktdaten in dieser Woche hielten sich die Investoren insgesamt zurück. Die Fed sollte sich die Beschäftigtenzahlen genau ansehen, eine positive Überraschung dürfte die Debatte um eine Zinswende lauter werden lassen.
Das begünstigte gerade in den USA die Financials. Mit einem Kursplus von mehr als 3% gehörte Morgan Stanley zu den Favoriten der Wall Street. Die Investmentbank will nach dem positiv ausgefallenen Stresstest der Fed die Dividende verdoppeln und die Aktienrückkäufe verstärken. Die Konkurrentin Goldman Sachs will ebenfalls mehr Geld an ihre Aktionäre ausschütten.
Beide Finanztitel würden von einer Zinswende profitieren. Sehen Sie sich in diesem Zusammenhang die Bewertungen der US-Banken in der nebenstehenden Grafik einmal genauer an. Sowohl im KGV (PE) als auch im Kurs-/zu Buchwert-Verhältnis sind sie unglaublich niedrig bewertet.
Heute gab die OPEC+ bekannt, dass die Förderung um zwei Millionen Barrel pro Tag bis zum Dezember erhöht werden wird – und zwar in monatlichen Schritten von weniger als 0,5 Mio. Barrel pro Tag. Das war für den heutigen Tag eine echte Überraschung, die den Ölpreis für das Nordseeöl Brent auf über 76 USD steigen ließ. Denn man hatte eine größere Ausweitung der Förderung erwartet. Für die Ölaktien, die in den letzten Tagen an Boden verloren hatten, ging es im Schnitt 3% nach oben, aber die Hochs des Vormonats wurden (noch) nicht erreicht. Je nachdem, ob sich der Ölpreis auf diesem luftigen Niveau halten kann, geht es auch für die Ölaktien weiter. Die nächsten Tage dürften für den Trend kurzfristig entscheidend werden.